Texte erschließen und verstehen

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Die Informationen aus den Texten, die du in der Schule bekommst, liegen leider nicht immer gebündelt und kompakt vor. Oft hast du es mit langen und komplizierten Werken zu tun, die sich über mehrere Seiten erstrecken. Dass ein langer Text nicht zwangsläufig in jedem Satz eine Kernaussage beinhaltet, liegt auf der Hand. Die grundlegenden Informationen, müssen erst noch von dir in Eigenarbeit erschlossen und aus der Vorlage gezogen werden. Wie das am besten funktioniert und warum es so wichtig ist, sich Methoden anzueignen, um Texte zu erschließen, erklären wir dir in diesem Artikel.

Texte erschließen – warum das so wichtig ist

Um Texte vollständig verstehen zu können, ist es wichtig, sich diese korrekt zu erschließen. Stelle dir einmal vor, dass du ein ganzes Kapitel aus einem Buch vorliegen hast. Damit du dir am Ende merken kannst, was die grundlegenden Aussagen dieses Kapitels sind, ist es natürlich nicht ratsam, jedes einzelne Wort auswendig zu lernen. Oft sind es nur einzelne Passagen, die du hinterher benötigst und die dir den gewünschten Informationsgehalt bieten.

Es ist wichtig, dass du dir die Fakten aus dem Text herausziehst, die wirklich relevant sind. Auf diese Art und Weise kannst du einen ellenlangen Text auf das Wesentliche herunterbrechen und dir somit seine Kernaussagen übersichtlich erschließen. Dies bedeutet eine große Zeitersparnis, da du auf einen Blick sehen kannst, worum es in dem Schriftstück geht.

Hast du dir erst einmal eine geeignete Methode zum Texte verstehen angeeignet, kannst du diese auch in Zukunft immer wieder anwenden. Du wirst schon bald eine Routine entwickeln, die dir dabei hilft, Texte für deinen Unterricht richtig zu verstehen. Hast du ältere Schriftstücke bereits bearbeitet und erschlossen, kannst du anhand deiner Unterlagen auch zu einem späteren Zeitpunkt schnell sehen, was der Inhalt des Textes im Wesentlichen aussagt.

Texte verstehen – so funktioniert es

Hast du einen neuen, dir unbekannten Text vorliegen, solltest du wie folgt vorgehen. Zuerst liest du dir den gesamten Text einmal aufmerksam und in Ruhe durch. Danach folgt der zweite Durchgang, bei dem du wichtige Aussagen farblich markierst oder unterstreichst. Wichtig ist, dass sich diese Passagen optisch vom Rest unterscheiden, damit du sie später leicht wiederfinden kannst. Hierzu kannst du auch unterschiedliche Farben verwenden, jeder Informationsstrang wird mit einer eigenen Farbe versehen.

Oft ist es so, dass mit einem im Unterricht ausgehändigten Text auch vorgegebene Fragen einhergehen. Dies ist dir eine große Hilfe, denn so weißt du genau, wonach du suchen musst. Wenn du einen Text das dritte Mal liest, bist du schon mit dessen Inhalt vertraut. Nun kannst du, sofern nicht bereits im Text enthalten, den einzelnen Abschnitten eigene Überschriften geben. So unterteilst du den Inhalt in sinnvolle Abschnitte und weißt, in welchem Teil des Textes du die jeweiligen Informationen findest, nach denen du später suchst.

Versehe den Text zudem mit Randnotizen. Vielleicht kannst du Verbindungen zu anderen Textpassagen herstellen, erkennst Schlagwörter oder einen roten Faden. Halte dies in Worten fest, damit deine Gedanken nicht verloren gehen.

Als nächstes ist es sinnvoll, sich die markierten Stellen samt Notizen in Stichpunkten in eigenen Worten niederzuschreiben. So kannst du dich selbst überprüfen und merkst, ob du schon wirklich alles verstanden hast und den Inhalt selbst wiedergeben kannst.

Ein weiterer Vorteil ist, dass sich bereits während des Niederschreibens viele Fakten in deinem Gedächtnis verankern.

Die Stichpunkte sollten natürlich sinnvoll strukturiert sein. Am besten ist es, wenn du chronologisch vorgehst, das bedeutet du beginnst mit den Informationen aus dem Anfang des Textes und schließt mit denen, die sich am Ende befinden. Die von dir gewählten Zwischenüberschriften bieten hier eine wunderbare Ergänzung und sollten in keinem Fall fehlen.

Du wirst merken, dass du dir während dieses Arbeitsschrittes einen sehr sinnvollen Notizzettel anfertigst, das sogenannte Exzerpt. Dieses kannst du nun nutzen, um die herausgearbeiteten Ergebnisse zu verinnerlichen und dich selbst abzufragen. Texte erschließen ist immer ein Prozess, an dessen Ende du die wirklich relevanten Kernaussagen verstanden und übersichtlich gebündelt vor dir liegen hast.

Hast du den Text verstanden?

Texte zu verstehen heißt immer, den Inhalt in eigenen Worten wiedergeben zu können und auf Nachfragen die passende Antwort parat zu haben.

Eine Methode, um sicherzustellen, dass du den Inhalt eines schwierigen Textes auch wirklich verstanden hast, ist, dein Exzerpt einer anderen Person vorzutragen. Es kann sogar sinnvoll sein, wenn die andere Person den Beispieltext selbst schon kennt, da sie dir somit ein direktes Feedback geben kann. Wenn dies allerdings nicht der Fall ist, ist das auch nicht schlimm. Wenn du zum Beispiel mit einem Elternteil übst, kannst du ihnen vorher den Originaltext geben. So können sich diese schnell einen Überblick verschaffen.

Texte erschließen zu können, ist eine Frage der Übung. Deshalb ist es wichtig, dass du die weiter oben erklärten Methoden immer wieder trainierst.

Wenn du dies gewissenhaft tust, ist es nur eine Frage der Zeit, bis du dich immer wieder an deiner eigens kreierten Vorgehensweise orientieren kannst. Du wirst dann von Anfang an wissen, was zu tun ist, wenn du einen neuen Text vorgelegt bekommst, und kannst direkt mit der Bearbeitung beginnen. Hast du die Methoden erst einmal verinnerlicht, lassen sich bald die unterschiedlichsten Texte erschließen.

Texte verstehen kann jeder lernen, der am Ball bleibt. Was in der Vergangenheit vielleicht noch ein Problem für dich darstellte, wird in Zukunft also zu einer lösbaren Aufgabe.

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