Satzanalyse: So bestimmst du Subjekt, Prädikat und Objekt

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In einer Satzanalyse zerlegst du einen Satz grammatikalisch in seine Einzelteile. Wir erklären dir hier, wie das genau funktioniert.

Was ist eine Satzanalyse?

Bei einer Satzanalyse musst du die Struktur eines Satzes genauer unter die Lupe nehmen. Hierbei bestimmst du die einzelnen Satzglieder und nennst ihre jeweilige Funktion. Satzglieder können aus einem oder mehreren Wörtern bestehen. Sätze bestehen meist aus mindestens zwei Satzgliedern – dem Subjekt und dem Prädikat. Ein sehr kurzer Satz lautet zum Beispiel: Er telefoniert. Die Zahl der Satzglieder in einem Satz ist nach oben nicht begrenzt. Der Beispielsatz kann zum Beisiel so erweitert werden: Er telefoniert in seiner Mittagspause mit seiner Frau. Wir haben den Satz jetzt um zwei unterschiedliche adverbiale Bestimmungen ergänzt. In den folgenden Absätzen stellen wir dir die verschiedenen Satzglieder vor und gehen auf Satzarten und Satzformen ein.

Die Satzglieder im Überblick

Um eine Satzanalyse durchzuführen, musst du die einzelnen Satzglieder kennen. Manche Sätze bestehen nur aus den beiden Satzgliedern Subjekt und Prädikat, sodass du diese beiden Satzglieder bei jeder Satzanalyse kennen musst. Andere Sätze sind komplexer und enthalten zusätzlich Objektive, adverbiale Bestimmungen und/oder Attributive.

Das Subjekt

Das Subjekt sagt dir, wer oder was etwas tut. Möchtest du das Subjekt in einem Satz bestimmen, stellst du die Frage „Wer oder was tut etwas?“. Beispiel: Die Kinder spielen im Haus. Wer oder was spielt im Haus? Antwort: die Kinder.

Das Prädikat

Das Prädikat zeigt dir, was passiert. Ein Prädikat ist immer ein Verb. Es wird in Person und Anzahl an das Subjekt des Satzes angepasst. Du kannst das Prädikat in einer Satzanalyse bestimmen, indem du die Frage „Was tut das Subjekt?“ stellst. Beispiel: Die Kinder spielen im Haus. Was tun die Kinder? Antwort: spielen. In diesem Beispiel ist das Prädikat einteilig. Prädikate können aber auch aus mehreren Teilen bestehen, wie in den folgenden Fällen:
  1. Das Verb enthält zwei Teile. (Beispiel: Wir gehen spazieren.)
  2. Manche Verben sind trennbar. (Beispiel: Ich mache die Tür auf.)
  3. Ergänzt du das Verb um ein anderes Verb, kannst du eine Verbgruppe bilden. (Beispiel: Du musst die Blume gießen.)
  4. Außerdem entstehen mehrteilige Prädikate, wenn du das Passiv, den Konjunktiv II, das Perfekt, das Plusquamperfekt, das Futur I bzw. das Futur II bildest. Beispiele:
    • Passiv: Das Spiel wird von Sabine aufgebaut.
    • Konjunktiv II: Die Kinder würden lachen.
    • Perfekt: Udo hat seine Hausaufgaben gemacht.
    • Plusquamperfekt: Nina hatte eine Rede gehalten.
    • Futur I: Franz wird im Sommer nach Rom fahren.
    • Futur II: Ich werde das Gemälde an die Wand gehängt haben.

Objekte

Objekte können einen einfachen Satz erweitern. Sie ergänzen das Prädikat und haben einen Bezug zum Subjekt. Im Deutschen kann man vier verschiedene Objekte unterscheiden.

Das Akkusativobjekt

Das Akkusativobjekt kannst du in einer Satzanalyse mit der Frage „Wen oder was?“ erfragen. Beispiel: Melina gießt die Blumen. Wen oder was gießt Melina? Antwort: die Blumen.

Das Dativobjekt

Möchtest du das Dativobjekt bestimmen, musst du die Frage „Wem?“ stellen. Beispiel: Leon schenkt Jana eine Kette. Wem schenkt Leon eine Kette? Antwort: Jana.

Das Genitivobjekt

Möchtest du das Genitivobjekt in einem Satz entdecken, stellst du die Frage „Wessen?“. Beispiel: Ralf beschuldigte Nicole, sein Spielzeug zerstört zu haben. Wessen beschuldigte Ralf? Antwort: Nicole

Das Präpositionalobjekt

Das Präpositionalobjekt kannst du zum Beispiel durch eine der folgenden Fragen bestimmen: Wovor? Auf wen? Auf was? Woran? Wofür? Worauf? Worüber? Beispiel: Jan denkt immer an seine Hausaufgaben. Woran denkt Jan immer? Antwort: an seine Hausaufgaben.

Adverbiale Bestimmungen

Die adverbialen Bestimmungen, auch Adverbiale genannt, sind freie Satzglieder, die nicht unbedingt genannt werden müssen. Allerdings können sie den Satz mit zusätzlichen Informationen füllen.

Das temporale Adverbial

Durch das temporale Adverbial bzw. die adverbiale Bestimmung der Zeit erfährst du mehr über die Zeit. Du erfragst dieses Adverbial durch die Frage „Wann?“. Beispiel: Die Familie war gestern im Schwimmbad. Wann war die Familie im Schwimmbad? Antwort: gestern.

Das lokale Adverbial

Dieses Adverbial wird auch als adverbiale Bestimmung des Ortes bezeichnet. Du kannst es durch die Frage „Wo?“, „Woher?“ oder „Wohin?“ im Satz entdecken. Beispiel: Jasmin lebt in Köln. Wo lebt Jasmin? Antwort: in Köln.

Das modale Adverbial

Das modale Adverbial wird auch adverbiale Bestimmung der Art und Weise genannt. Du findest es  in einer Satzanalyse durch die Fragen „Wie?“, „Mit wem?“ oder „Womit?“. Beispiel: Lena ging strahlend vor Glück nach Hause. Wie ging Lena nach Hause? Antwort: strahlend vor Glück.

Das kausale Adverbial

Das kausale Adverbial bzw. die adverbiale Bestimmung des Grundes kannst du in einer Satzanalyse durch die Frage „Weswegen?“ oder „Warum?“ erfragen. Beispiel: Aufgrund der Hitze dürfen die Schüler früher nach Hause gehen. Warum dürfen die Schüler früher nach Hause gehen? Antwort: aufgrund der Hitze.

Das finale Adverbial

Das finale Adverbial, auch als adverbiale Bestimmung des Zweckes bezeichnet, gibt an, wozu etwas geschieht. In einer Satzanalyse findest du dieses Adverbial durch die Frage „Wozu?“ oder „Zu welchem Zweck?“. Beispiel: Für eine gute Note lernt Paul fleißig. Wozu lernt Paul fleißig? Antwort: für eine gute Note.

Attributive

In einer Satzanalyse musst du in der Regel ebenfalls die Attributive bestimmen, falls es in dem Satz welche gibt. Die Attributive sind im Grunde keine vollständigen Satzglieder. Stattdessen gehören sie zu einem Satzglied und erläutern ein Wort genauer. Beispiel: Die Mutter meiner Freundin ist sehr nett. In diesem Beispiel sind die Wörter meiner Freundin das Attributiv, das die Mutter näher beschreibt. Dieses Attributiv bezieht sich auf das Subjekt. (Wer oder was ist sehr nett?)

Konjunktionen und Interjektionen

Manche Sätze beinhalten auch Konjunktionen (zum Beispiel und, weil, obwohl) bzw. Interjektionen (zum Beispiel aha). Diese Wörter stellen im Grunde keine Satzglieder dar. Ob du diese Wörter in einer Satzanalyse kennzeichnen musst, hängt von deinem Lehrer bzw. deiner Schule ab. Zumindest solltest du wissen, dass sie nicht zu den anderen Satzteilen gehören.

So erkennst du die verschiedenen Satzarten und Satzformen in der Satzanalyse

Wenn du die Satzart eines Satzes bestimmst, erfährst du, welchen Zweck der Satz erfüllt und was dieser beabsichtigt. Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Satzarten:
  • Aussagesatz
  • Fragesatz
  • Aufforderungssatz
Möchtest du die Satzart bestimmen, kannst du dir am besten das Schlusszeichen des Satzes anschauen. Der Aussagesatz endet mit einem Punkt (.), der Fragesatz mit einem Fragezeichen (?) und der Aufforderungssatz mit einem Ausrufezeichen (!). Außerdem kann ein Satz entweder ein Haupt- oder ein Nebensatz sein. Du kannst dies unter anderem an der Anordnung der einzelnen Satzglieder erkennen. In einem Hauptsatz steht der konjugierte Teil des Prädikats auf der zweiten Position. Bei einem Nebensatz befindet dieser Teil sich auf der letzten Position. Darüber hinaus kann ein Hauptsatz alleine stehen. Ein Nebensatz kann dies nicht. Zudem erkennst du einen Nebensatz oft an einer Konjunktion, die den Satz einleitet. Ebenso kann ein Relativadverb (zum Beispiel was, wo) sowie ein Relativpronomen (zum Beispiel der, die, das) einen Nebensatz einleiten. Beispiel: Kerstin freut sich auf das Training im Freien (Hauptsatz), obwohl es draußen regnet (Nebensatz).

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