Thomas Hobbes

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 Thomas Hobbes war ein englischer Philosoph, Mathematiker und Staatstheoretiker und zählt zu den großen Denkern des 17. Jahrhunderts.

Leben

Hobbes wurde am 05. April 1588 in Westport, Wiltshire, geboren. Er stammt aus einfachen Verhältnissen. Seine Mutter entstammt einer Bauernfamilie, während sein Vater ein einfacher Landpfarrer war.

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Heutzutage würde man Thomas Hobbes wohl als „hochbegabt“ bezeichnen. Bereits im Alter von vier Jahren konnte er sowohl lesen und schreiben als auch rechnen. Mit acht Jahren besuchte er eine Privatschule, auf der er in den klassischen Sprachen Griechisch und Latein unterrichtet wurde. Dieser Tätigkeit ging er sechs Jahre lang nach, bis er sich mit vierzehn an der Universität Oxford dem Studium der Physik und Logik widmete. Dort blieb er vier Jahre lang.

1608 schloss er sein Studium mit dem Bachelor ab. Von diesem Zeitpunkt an arbeitete er als Hauslehrer für die Adelsfamilie Cavendish, wodurch es ihm möglich war, viel zu reisen und Bekanntschaft mit anderen Denkern seiner Zeit zu machen. Hieraus ergaben sich eine ganze Reihe fruchtbarer Diskurse, die Hobbes’ Arbeit beeinflussten. So lernte er unter anderem Descartes und Galileo Galilei kennen.

1640 musste Thomas Hobbes nach Frankreich ins Exil gehen, nachdem er sich in Zeiten großen Aufruhrs in England für die Krone eingesetzt hatte. Zu Lebzeiten war er ein großer Verfechter der absolutistischen Monarchie; eine Einstellung, die ihm viele Zeitgenossen übelnahmen.

Nachdem Cromwell die Macht an sich gerissen hatte, kehrte Hobbes 1651 nach England zurück, obwohl er lieber einen Monarchen auf dem Thron gesehen hätte. Er fand sich allerdings notgedrungen mit der Herrschafts Cromwells ab.

1651 erschien sein Hauptwerk Leviathan, wodurch Thomas Hobbes zukünftig argwöhnisch betrachtet wurde. Ab 1660 wurde von verschiedenen adeligen Kreisen gegen ihn intrigiert, was ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Durch sein Werk Leviathan wurde Hobbes vom Adel und dem Klerus der Häresie und des Atheismus angeklagt. Gerettet wurde er durch einflussreiche Freunde.

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1668 verfasste Hobbes ein weiteres Werk, Behemoth, welches jedoch in England keine Druckerlaubnis erhielt. Auch seine Schriften auf Latein musste Thomas Hobbes im Ausland verlegen lassen. Allerdings beruhigte sich sein Leben gegen Ende erheblich, da seine Gönnerfamilie Cavendish ihm bis zu seinem Ableben erlaubte, abgesichert auf ihrem Landsitz zu leben.

Er starb am 04. Dezember 1679 in Hardwick Hall, Derbyshire.

Schriftliche Werke

Neben vielen verschiedenen wissenschaftlichen sowie philosophischen Texten veröffentlichte Thomas Hobbes drei Hauptwerke.

Das wichtigste Werk Thomas Hobbes´ erschien 1651 mit Leviathan. Es bildet noch heute die Grundlage für die moderne politische Philosophie und Politikwissenschaft.

Daneben verfasste er das Werk Elementa Philosophiae, welches sich in drei Teile gliedert:
De Corpore
De Homine
De Cive

Das Werk erschien zwischen 1642 und 1658, wobei der dritte Teil De Cive den Anfang machte.

Des Weiteren verfasste Hobbes Behemoth, das jedoch auf ausdrücklichen Wunsch Karls II. erst nach dem Tod des Philosophen erschien.

Wirken des Thomas Hobbes

Thomas Hobbes wird in seiner Rolle als Philosoph eher der Aufklärung zugeschrieben, während er als Staatstheoretiker zum Absolutismus gezählt wird. So begründete er eine neue Bewegung, den aufgeklärten Absolutismus.

Mit De Cive versuchte er im Jahre 1642, Einfluss auf die Einstellung der Gesellschaft zur Monarchie zu nehmen. So wollte er den drohenden Bürgerkrieg verhindern, was ihm jedoch nicht gelang. Im Gegenteil wurde ihm von Karl II. vorgeworfen, sich für jede Regierung stark zu machen – egal, für welche. Von der parlamentarischen Bewegung hingegen wurden ihm Vorwürfe gemacht, da er sich für die Monarchie stark machte.

Im Prinzip stand Thomas Hobbes so stets im Kreuzfeuer seiner Zeitgenossen.

Wissenschaftlich betrachtet war der Denker seiner Zeit in manchen Aspekten weit voraus. So forschte er auf dem Gebiet der Optik und stellte viele moderne naturwissenschaftliche Thesen auf. Auch auf religiösem Gebiet forderte er den Zeitgeist heraus: So forschte er zu Moses und stellte dessen Urheberschaft an der Tora in Frage. Dieses Wirken brachte ihm verständlicherweise keine besondere Freundschaft seitens des Klerus ein. Im Gegenteil galt der Philosoph in gelehrten Kreisen schnell als Gotteslästerer.

Einflüsse

Thomas Hobbes lebte in sehr unsicheren Zeiten. Zwischen dem König und dem Parlament herrschten jahrzehntelang Spannungen, die schließlich in einen Bürgerkrieg mündeten. Dazu kamen verschiedene politische wie religiöse Gruppierungen, die sich untereinander bekriegten. Es herrschte eine sehr heterogene Gesellschaft, die sich auf keinen Konsens einigen konnte.
Diese Jahre der politischen Spannungen waren prägend für den Denker. Die Unsicherheit bestimmte sein Leben und sein Wirken. So sprach er sich stets für eine absolutistische Monarchie aus, sei es auch unter einem tyrannischen Herrscher. Auf diese Art sollte der Mensch gelenkt und aus Furcht vor Strafe ruhig gehalten werden.

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Hobbes wurde stets von der Familie Cavendish versorgt, sodass er sich, ungestört von finanziellen Angelegenheiten, seiner Arbeit widmen konnte.

In seinem Leben reiste Hobbes viel, was ihm ebenfalls durch die Cavendishs ermöglicht wurde. Dadurch kam es zu vielen fruchtbaren Bekanntschaften, auf denen wissenschaftliche sowie philosophische Diskurse aufbauten. Eine Zeit lang war er Sekretär von Francis Bacon, dem ebenfalls ein großer Einfluss auf Thomas Hobbes’ Werke zugeschrieben wird.

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