Blueprint – Blaupause (Charlotte Kerner)

3.9
(10)

In Blueprint – Blaupause ist das Klonen von Menschen Wirklichkeit geworden. Die Hauptfigur Siri ist ein Klon und berichtet von ihrer Suche nach der eigenen Identität.

Inhaltliche Zusammenfassung Blueprint

Siri ist ein ungewöhnlicher Mensch, denn Siri hat nicht wie andere einen Vater und eine Mutter. Sie ist eine perfekte genetische Kopie ihrer Mutter. Ihr Erbgut wurde von einem Wissenschaftler in eine Eizelle übertragen, die dann in die Gebärmutter ihrer Mutter gepflanzt wurde. Mit anderen Worten: Siri ist ein Klon.

Sie selbst mag diese Bezeichnung nicht und nennt sich selbst Blueprint. Sie erzählt die Geschichte ihres Lebens. Der Grund für Siris Existenz ist die Erkrankung ihrer Mutter Iris. Iris ist eine berühmte Klavierspielerin, die mit 30 Jahren an Multipler Sklerose erkrankt. Ihr ist klar, dass sie daran sterben wird, möchte ihr Talent aber für die Welt erhalten. So überzeugt sie einen Wissenschaftler, sie selbst als ersten Menschen zu klonen. Das Ergebnis ist Siri (Iris rückwärts gelesen), deren Aufgabe es sein soll, Iris’ Erbe als Pianistin anzutreten.

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Siri hat eine glückliche Kindheit. Iris ist viel auf Konzertreisen unterwegs, aber eine Musikpädagogin und ihr Sohn sind ständig bei Siri. So wird vom Kindesalter an Siris geerbtes Talent gefördert. Wenn sie mit ihrer Mutter Zeit verbringt, fühlt sie sich ihr absolut nah. Gleichzeitig wünscht sie sich von ihr, nicht nur als eine Kopie, sondern als eigenständiger Mensch angesehen zu werden.

Erst als Siri in die Pubertät kommt, verstärken sich die Schwierigkeiten. Iris wird immer mehr von ihrer Krankheit mitgenommen und beneidet Siri um ihre Jugend. Siri dagegen wird Iris äußerlich immer ähnlicher und es fällt ihr sehr schwer, ihre eigene Identität zu finden.

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[/mobileonly] Ein gemeinsames Konzert gerät zum Eklat: Siri kann vor ihrer Mutter nicht ihr volles Talent entfalten, während Iris glänzt, obwohl sie todkrank ist. Die beiden zerstreiten sich und Siri gibt das Klavierspiel auf. Als der Tod der Mutter immer näher rückt, versöhnen sie sich wieder. Dennoch fühlt sich Siri nach Iris’ Tod zum ersten Mal als eigenständiger Mensch. Sie gibt noch ein letztes Vorspiel bei der Trauerfeier für ihre Mutter, entschließt sich dann aber, sich der bildenden Kunst zu widmen und das Klavierspiel aufzugeben.

Zehn Jahre später hat Siri die Möglichkeit, mehr über ihre eigene Herkunft und den Wissenschaftler zu erfahren, der das Klonen ermöglicht hat. Sie entschließt sich jedoch, sich auf ihre Zukunft zu konzentrieren. Das Klonen ist zu dieser Zeit zwar stark reglementiert, aber eine übliche Art der Fortpflanzung geworden.

Die wichtigsten Figuren in Blueprint – Blaupause

Siri

Siri ist die Hauptfigur des Romans. Sie ist der erste lebende menschlche Klon und damit das identische Abbild ihrer Mutter. Dieses Wissen macht es Siri schwer, sich selbst zu finden. Sie ist erzeugt worden, um eine Aufgabe zu erfüllen, die nicht ihre eigene ist. Sie soll das Leben der Mutter verlängern und auf ihre eigenen Wünsche verzichten. Dies fällt ihr zusehends schwerer. Zwar liebt sie das Klavierspiel und hat auch das Talent ihrer Mutter geerbt. Dieses Talent bleibt aber gleichzeitig immer eine Erinnerung daran, dass für Siri kein selbstbestimmtes Leben vorgesehen war.

Trotz dieser Voraussetzungen schafft Siri es, ihren eigenen Weg zu gehen und sich von den Erwartungen der Mutter zu lösen. Sie gibt sich selbst das Recht, das ihr von anderen vom Moment ihrer Geburt an abgesprochen wird: selbst zu entscheiden, was sie mit ihrem Leben machen möchte.

In ihrer Tätigkeit als Künstlerin findet sie einen Weg, sowohl die Nähe zu Iris als auch ihre Eigenständigkeit zu behalten. Wie ihre Mutter hat sie einen kreativen, künstlerischen Beruf gewählt. Sie widmet sich jedoch nicht der Musik, sondern der bildenden Kunst.

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Iris

Iris ist eine äußerst begabte Klavierspielerin, die sich vor allem um ihre Kunst und ihr Talent kümmert. Sie hat nicht viele Interessen außerhalb der Musik. Als sie krank wird, ist ihre größte Sorge, dass mit ihrem Tod auch ihr Talent verschwinden wird. Daher entschließt sie sich dazu, sich selbst klonen zu lassen. Sie ist sehr von sich selbst überzeugt und eingenommen. Sie findet ihr Leben so wichtig, dass sie es künstlich verlängern will.

Iris sieht in Siri lange Zeit nur eine Verlängerung ihrer selbst. Sie gesteht dem Mädchen nicht zu, ein eigenes Leben zu führen oder eigene Interessen zu haben. Siri soll Klavier spielen wie ihre Mutter und ihr ansonsten möglichst ähnlich sein.

Als die Entwicklung der beiden auseinander driftet – Iris wird immer schwächer, während Siri heranwächst und zu einer selbstbewussten Frau wird, entwickelt sich Iris’ Neid. Ihr wird klar, dass sie nicht dieselbe Person sind und dass Siris Existenz sie nicht vorm Sterben bewahren wird.

Themen und Aussagen

Wissenschaft und Verantwortung

Wie beispielsweise in Friedrich Dürrenmatts Die Physiker spielt auch in Blueprint Wissenschaft eine große Rolle. Der Wissenschaftler Fisher hat die Möglichkeit gefunden, einen Menschen zu klonen. Iris drängt ihn dazu, diese Möglichkeit in die Tat umzusetzen. Welche große Verantwortung damit einhergeht, wird beiden erst später bewusst – wenn überhaupt. Immerhin haben sie einen Menschen erschaffen, der kein eigenes Erbgut hat und der nicht einzigartig ist wie alle anderen Menschen vorher. Außerdem haben sie eine Technologie etabliert, die viele weitere Menschen beeinflusst.

Erwachsenwerden

Einen wichtigen Part im Buch macht auch das Erwachsenwerden von Siri aus, die Loslösung von ihrer Mutter und die Findung ihrer eigenen Identität. Die Probleme, die damit alle Jugendlichen haben, sind bei Siri deutlich verstärkt. Sie will sich von ihrer Mutter abgrenzen und loslösen, um ein eigenständiger Mensch zu werden. Doch rein genetisch ist sie ihre Mutter und eine Loslösung wird nie vollständig möglich sein.

Viele Punkte, die zu diesem Thema angesprochen werden, lassen sich auf den Prozess des Erwachsenwerdens allgemein übertragen. So trägt auch jede*r von uns seine Eltern immer in sich und eine vollständige Loslösung ist nicht möglich und meist auch gar nicht wünschenswert.

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Kunst

Iris ist Künstlerin und auch Siri findet in der Kunst den Weg, sich selbst auszudrücken. Kunst in welcher Form auch immer – Musik, Schriftstellerei, Maleri – wird im Roman als Möglichkeit etabliert, sich selbst wahrzunehmen und seinen eigenen Platz in der Welt zu finden.

Weitere Infos zum Buch

Blueprint erschien 1999. Der Roman wurde 2003 mit Franka Potente in der Hauptrolle verfilmt. Das Buch wurde mit dem Staatspreis in der Kategorie Jugendbuch ausgezeichnet.

Über die Autorin

Charlotte Kerner wurde 1950 geboren. Sie arbeitet als Schriftstellerin und Journalistin. Sie schreibt vor allem Jugendbücher und widmet sich darin möglichen Zukunfstszenarien und wissenschaftlichen Neuerungen.

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