Nonverbale Kommunikation

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Jeder Mensch kommuniziert permanent mit seinem Gegenüber. Dabei spielt es aber keine Rolle, ob überhaupt miteinander geredet wird. Was erst einmal sehr seltsam klingt, nennt sich nonverbale Kommunikation. Im Grunde wird damit alles zusammengefasst, was unser Körper an Signalen aussendet, ohne dabei auch nur einen Laut von sich zu geben. Was genau damit gemeint ist, wird im nachfolgenden Text näher erläutert.

Was ist nonverbale Kommunikation?

Viele Menschen haben keine Ahnung, was sie mit der reinen Körpersprache eigentlich ausdrücken. Dabei nimmt unser Gegenüber Stimmungslagen wie Wut, Trauer, Freude oder Unsicherheit ganz unbewusst über die nonverbale Kommunikation wahr. Dabei spielen besonders Mimik und Gestik eine ganz große Rolle.

Du hast in diesem Zusammenhang bestimmt schon mal vom sogenannten ersten Eindruck gehört. Meistens lässt auch dieser sich ganz einfach auf die nonverbale Kommunikation zurückführen. Wer möchte sich schon mit einem Menschen umgeben, der schon beim ersten Treffen schlecht gelaunt war?

Oft stecken wir die Leute aufgrund dieser unbewussten Erfahrungen direkt in eine Schublade und verknüpfen auch spätere Ereignisse immer wieder mit dieser vermeintlichen Eigenschaft.

Wie funktioniert nonverbale Kommunikation?

Bereits der berühmte Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick wusste, dass man immer kommuniziert. Ob man nun will, oder nicht. Ganz entscheidend dabei ist allerdings, dass wir die Menschen in unserer Umgebung überhaupt erst einmal wahrnehmen. Das heißt, dass wir sie sehen und hören.

Die wenigsten von uns sind nicht in der Lage, ihre Körpersprache bewusst zu steuern. Wenn du die Menschen in deiner Umgebung einmal ganz genau beobachtest, fallen dir also ganz sicher einige Merkmale auf, die dir Aufschluss über die jeweilige Stimmungslage geben.

Bei traurigen Menschen ist es vielleicht die gerötete Augenpartie, unsichere Leute lassen gern ihre Schultern hängen, während besonders fröhliche Zeitgenossen viel lachen.

Bestimmt fallen dir dazu noch deutlich mehr Beispiele ein. Aber es fällt sofort auf, dass jeder von uns ganz unbewusst bestimmte Körpersignale automatisch mit Charaktereigenschaften oder Stimmungslagen verknüpft. Daraus entsteht dann recht schnell ein erstes Gefühl für das Gegenüber.

Welche Funktion hat die nonverbale Kommunikation?

Die nonverbale Kommunikation ist tatsächlich evolutionsbedingt. Früher waren diese Fähigkeiten besonders wichtig, um in einer Gruppe überleben zu können oder eine*n geeignete*n Geschlechtspartner*in kennenzulernen.

Damals wie heute spielt auch die Empathie eine nicht unerhebliche Rolle. Diese Fähigkeit, sich in einen anderen Menschen hineinversetzen zu können, lässt uns die gesendeten Signale noch besser verstehen. Häufig ist es so, dass wir diese automatisch spiegeln und so zunächst nur nonverbal kommunizieren.

Welche Formen nonverbaler Kommunikation gibt es?

Das Feld der nonverbalen Kommunikation ist sehr weit. Aber zu den wohl bekanntesten Formen gehören die folgenden Kategorien:

  • Unsicherheit: Unsichere Menschen wirken oft nervös, indem sie unruhig sitzen. Außerdem gehen sie häufig mit hängenden Schultern durch ihr Leben, bedienen sich eher unauffälliger Gesten und sprechen zudem leise.
  • Selbstvertrauen: Diese Charaktereigenschaft zeigt sich in einer lockeren Körperhaltung und gelösten Gesichtszügen. Die Stimme braucht keine besondere Lautstärke. Häufig bedienen sich Menschen mit viel Selbstvertrauen großer Gesten. Sie sind in der Lage, Blicke nicht nur zu erwidern, sondern auch zu halten.
  • Mangelnde Empathie: Wenn sich jemand nicht für sein Gegenüber interessiert, dreht er ihm oft unbewusst den Rücken zu. Umgangssprachlich zeigt man damit die kalte Schulter. Wenn dann noch Gesten wie verschränkte Arme oder zugekniffene Augen dazu kommen, hat dieser Mensch kein gesteigertes Interesse an einem Gespräch mit dir.
  • Interesse: Das Gegenteil mangelnder Empathie ist das Interesse an einer Person. Es zeigt sich häufig dadurch, dass die eigene Körperhaltung gespiegelt wird. Dabei wird der Oberkörper meistens nach vorn gebeugt. Die Gesichtszüge wirken freundlich und aufgeschlossen. Auch Blickkontakt ist für diese Menschen kein Problem.

Die Bedeutung nonverbaler Kommunikation

Wie bereits weiter oben erklärt, hat diese Form der Kommunikation schon seit Beginn der Menschheit einen wichtigen Platz in unserem Leben.

Aber was ist mit unserem Alltag heute? In einer globalisierten Welt voller zwischenmenschlicher Aufgaben gewinnt auch die nonverbale Kommunikation zunehmend an Bedeutung. Allerdings wird sie heutzutage viel bewusster wahrgenommen oder sogar antrainiert.

Das ist besonders wichtig für Führungspersönlichkeiten, die allein schon durch ihr Auftreten eine gewisse Autorität ausstrahlen müssen. Aber damit nicht genug. Auch ein Verkaufsgespräch kommt wohl kaum noch ohne diese Fähigkeiten aus. Ein gut trainierter Vertriebsmitarbeiter lässt sich im Gesicht nicht ansehen, ob er gerade ein rentables Geschäft abgeschlossen hat. So nimmt er seinem Geschäftspartner das Interesse an weiteren Verhandlungen.

Wie groß ist der Anteil nonverbaler Kommunikation?

Laut vorherrschender Meinungen diverser Institute macht der Anteil von Mimik und Gestik rund 50% der gesamten Kommunikation aus. Weitere 40% entfallen auf unseren Ton sowie die jeweilige Stimmlage. Nur rund 10% macht der tatsächlich Inhalt aus.

Diese Zahlen verdeutlichen sehr gut, welchen Teil unserer alltäglichen Kommunikation wir bewusst und unbewusst wahrnehmen.

Das heißt auch, wir sollten unsere Körpersprache immer mal wieder auf den Prüfstand stellen und uns selbst hinterfragen. Wie möchtest du wahrgenommen werden? Willst du ein fröhlicher, aufgeschlossener Mensch sein? Dann solltest du schon morgens früh ein Lächeln aufsetzen und aufrecht durch dein Leben gehen.

Du wirst sehen, dass andere Menschen dein Verhalten häufig spiegeln und du genau das zurückbekommst, was du zuvor ausgesendet hast.

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