Indirekte Rede im Spanischen

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In diesem Artikel lernst du , wie du die indirekte Rede im Spanischen bildest und richtig verwendest.

Was ist indirekte Rede?

Die indirekte Rede ist bereits aus dem Deutschen und dem Englischen bekannt, dennoch soll vor dem Blick ins Spanische zunächst noch einmal wiederholt werden, worum es sich genau handelt: Eigene Äußerungen oder die anderer Personen werden mit der indirekten Rede wiedergegeben.

Während die wörtliche Rede in Anführungszeichen steht, drückt man die indirekte Rede durch eine Kombination von Haupt- und Nebensatz aus. Eingeleitet wird sie durch ein Verb des Denkens oder Sagens, woraufhin dann im Nebensatz die ursprüngliche wörtliche Rede bzw. ihr Inhalt folgt.

Wie funktioniert die indirekte Rede im Spanischen?

Die indirekte Rede wird im Spanischen estilo indirecto genannt und funktioniert grundsätzlich wie zuvor beschrieben. Ergänzend sollte bekannt sein, dass auf das einleitende Verb die Konjunktion que folgt.

Einleitende Verben des Sagens oder Denkens im Spanischen könnten beispielsweise decir, creer, afirmar, exclamar, explicar, pensar, contar, informar, exigir, responder sein. Des Weiteren müssen beim Umwandeln von direkter Rede zu estilo indirecto einige Veränderungen hinsichtlich Zeitformen, Pronomen, Orts- und Zeitgaben beachtet werden.

Verschiedene Satzarten

Indirekte Aussage

Indirekte Aussagesätze funktionieren wie zuvor beschrieben: Sie werden mit einem Verb des Denkens oder Sagens eingeleitet, worauf die Konjunktion que und die Aussage folgt. Anders als im Deutschen steht zwischen Haupt- und Nebensatz kein Komma.

Beispiel:

Carlos: “Estoy bien.” -> Carlos dijo que estaba bien.

Indirekte Frage

Indirekte Fragesätze werden mit einem Verb des Fragens eingeleitet, auf ein Fragezeichen wird verzichtet. Handelt es sich um eine Ergänzungsfrage, wird die indirekte Frage mit einem Fragewort angehängt, bei einer Entscheidungsfrage wird die Konjunktion si verwendet.

Beispiel:

Yo: “Cómo estás?” -> Yo le pregunté a Carla cómo estaba.

Carla: “¿Vamos al cine?” -> Carla preguntó si íbamos al cine.

Indirekte Aufforderung

Im Spanischen werden direkte Aufforderungen mit dem Imperativo ausgedrückt. Der Transfer in eine indirekte Aufforderung funktioniert wie bei den Aussagesätzen: Auf ein Verb des Sagens folgt die Konjunktion que und die indirekte Aufforderung.

Beispiel:

Marco: “Vamos al parque un día de estos!” -> Marco me exclama que vayamos al parque un día de estos.

Umwandlung von direkter Rede in estilo indirecto im Spanischen

Änderung des Subjekts

Das Subjekt bzw. das Personalpronomen muss angepasst werden; die 1. Person wird so zur 3. Person.

Beispiel:

Carlos: “(Yo) estoy bien.” -> Carlos dijo que (él) estaba bien.

Possessiv- und Demonstrativpronomen

Auch Possessiv- und Demonstrativpronomen müssen so verändert werden, dass sie in der indirekten Rede noch den gleichen Sinn treffen, den sie in der direkten Rede haben. Spricht der Sprechende also bspw. eine Person mit tu an, so wird dies in der indirekten Wiedergabe aus Sicht des Angesprochenen zur 1. Person Singular.

Orts- und Zeitangaben

Sind Orts- und Zeitangaben als Adverbien oder Demonstrativpronomen in einer vergangenen direkten Rede enthalten, sie müssen in der estilo indirecto zumeist angepasst werden. Die häufigsten Anpassungen seien hier aufgeführt (direkt -> indirekt):

  • hoy -> aquel día
  • ayer -> el día anterior
  • ahora -> entonces
  • la semana pasada -> la semana anterior
  • mañana -> al día siguiente
  • el próximo año -> el año siguiente
  • aquí -> allí
  • este/a -> aquello/a

Anpassung der Zeitform

Steht das Verb des Denkens oder Sagens im Einleitungssatz der estilo indirecto in einer spanischen Zeitform der sogenannten Gegenwartsgruppe (bestehend aus Presente, Futuro und Pretérito perfecto), so wird das Tempus der Aussage nicht verändert.

Steht das Verb des Denkens oder Sagens im Einleitungssatz der indirekten Rede in einer spanischen Zeitform der Vergangenheitsgruppe (Indefinido, Imperfecto, Pluscuamperfecto), muss das Tempus der Aussage unter Umständen angepasst werden.

Nähere Informationen zur Anpassung der Zeitform – welche nur nötig sind, wenn der zweite beschriebene Fall eintritt – können der folgenden Übersicht entnommen werden (direkt -> indirekt):

  • Präsens wird zu Imperfekt.
  • Perfekt wird zu Plusquamperfekt.
  • Indefinido wird ebenfalls zu Plusquamperfekt.
  • Futur wird zu Konditional I.

Besonderheiten

Wandelt man direkte in indirekte Rede um, treten Besonderheiten bei den Verben llevar und traer sowie ir und venir auf. Da der Gebrauch von dem Standort und der Sichtweise des Sprechenden abhängt, muss das Verb ausgetauscht werden, wenn sich der Standort in der estilo indirecto ändert.

Beispiele:

Juan dice: “Ven al cine a ver este film conmigo.” -> Juan dice que vaya al cine a ver ese film con ella.

Maria dice: “Trae, por favor, una cobija al cine.” -> Maria dice que lleve una cobija al cine.

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