Die Zensur auf einem Zeugnis setzt sich meistens aus den schriftlichen und mündlichen Leistungen einer Schülerin oder eines Schülers zusammen. Was hat es mit der mündlichen Note auf sich und wie kannst du diese verbessern?
Warum ist die mündliche Note wichtig?
Von der Grundschule bis zur Universität ist deine mündliche Mitarbeit wichtig. Denn neben den Zensuren, die du für Klausuren, Klassenarbeiten und Tests erhältst, beurteilen die Lehrer dich immer nach deiner Mitarbeit im Unterricht. Vor allem im Sprachunterricht ist Mitarbeit wichtig und kann bis zu 50 % der Gesamtnote ausmachen. Da die Länder für den Schulunterricht zuständig sind, können die genauen Voraussetzungen variieren.
In vielen gesetzlichen Regelungen ist festgelegt, dass zu Beginn des Schuljahrs den Schülern das Bewertungssystem mitgeteilt wird. Teilweise müssen die Lehrer den Zwischenstand auch innerhalb des Schuljahres mitteilen. Die Benotung der mündlichen Leistung entspricht denen der schriftlichen Leistungen. Du kannst also eine Zensur zwischen 1 und 6 oder, wenn du bereits in der gymnasialen Oberstufe bist, zwischen 0 und 15 Punkten bekommen. Die Konferenz der Kultus- und Bildungsminister hat zusätzlich geregelt, dass bei Schülern mit Lese- und Rechtschreibschwäche die mündliche Note stärkere Beachtung finden soll.
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Was erwartet der Lehrer von dir?
Grundsätzlich setzt sich die mündliche Leistung aus zwei Teilbereichen zusammen. Einmal wird von dir erwartet, dass du dich freiwillig und damit ohne Aufforderung am Unterricht beteiligst. Etwas sehr Grundsätzliches ist, dass du dich bei Fragen meldest. Weiterhin bewertet der Lehrer dein Verhalten beispielsweise bei Gruppenarbeiten oder freiwilligen Tätigkeiten. Auf der anderen Seiten wird die Qualität der Antworten und der Mitarbeit bewertet. Dieser Bereich lässt sich weiter unterteilen. Für eine ausreichende oder befriedigende Leistung solltest du einen Großteil der Fragen beantworten können. Wenn du gut oder sehr gut bewertet werden willst, musst du noch einiges mehr bieten. Dazu gehört beispielsweise, dass du ein klares Verständnis der Antwort zeigst, zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen unterscheidest, das Gelernte auf andere Bereiche anwenden kannst und dabei selbständig alternative oder neue Lösungen entwickelst.
Für dich ist der Einfluss der mündlichen Note auf deine Zeugnisnote auch eine Chance. Denn während schriftliche Arbeiten nur sehr selten stattfinden und man auch mal an einem Tag einfach schlecht drauf sein kann, kannst du durch regelmäßige Mitarbeit viel gleichmäßiger deine Note verbessern. Außerdem lernst du durch regelmäßiges aktives Mitmachen im Unterricht automatisch für die nächste Klassenarbeit – ein schöner Nebeneffekt.
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Wie du dich auf die Stunde vorbereitest
Mit einigen Tipps kannst du deine mündliche Note verbessern. Dazu gehört es, dass du dir das klare Ziel setzt, wie oft du dich in einem Halbjahr melden willst. Führe diese Liste dann das komplette Halbjahr. Wenn du dich mal nicht so oft melden kannst, beispielsweise weil du die Antworten nicht kennst, verteilst du die Meldungen einfach gleichmäßig über die nächsten paar Stunden. Wenn du dich mit dem Themen der vorigen Unterrichtseinheiten beschäftigst, wirst du natürlich die Antworten eher kennen. Schaue dir deshalb deine Aufzeichnungen noch mal an und erstelle ein Protokoll über die wichtigsten Punkte.
Schaue anschließend nach, was möglicherweise beim nächsten mal dran kommen kann. Entstehen dabei Fragen, die du dir nicht beantworten kannst, schreibst du dir die Fragen am besten auf. Werden diese nicht im Unterricht behandelt, kannst du sie dann stellen. Denn nicht nur Antworten können Pluspunkte beim Lehrer bringen, sondern auch gute Fragen! Dennoch solltest du dir nur einen Überblick verschaffen und dich auf das bisher gelernte Wissen konzentrieren. Wenn du dich selber schlecht motivieren kannst, dich ausreichend oft zu melden, kannst du mit deinem Sitznachbarn auch einen Meldewettbewerb vereinbaren.
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Was du sonst noch machen kannst
Wenn es mit dem Melden oder den richtigen Antworten doch mal nicht so klappt, könnte dir ein freiwilliges Referat helfen. Das ist vor allem dann zielführend, wenn du dich mit einem Thema auskennst oder dich dieses besonders interessiert. Sprich einfach deinen Lehrer an und erkläre ihm diese Hintergründe. Daneben helfen dir bestimmte Basics wie das aktive Zuhören weiter. Beziehe dich in deinen Antworten aktiv auf die Aussagen deines Lehrers und stehe ihm sowie deinen Mitschülern wertschätzend gegenüber. Meinungen und insbesondere Kritik ist in der Ich-Form deutlich besser formuliert.
So zeigst du deutlich, dass du deine Meinung sagen willst und diese nicht für jeden richtig sein muss. Was hingegen gar nicht geht ist das herablassendes Urteilen über andere. Selbst wenn du dich mit einem Thema bereits gut auskennst und damit mehr weißt als alle anderen, darfst du dich niemals abschätzig über die falsche Antwort eines anderen äußern. Sollte dir selbst etwas unklar sein, solltest du dich nicht schämen und einfach nachfragen. Das zeigt nicht nur, dass du dem Unterricht folgst, sondern auch, dass dich das Thema interessiert.