Leben im alten Ägypten

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Auch wenn das Leben im alten Ägypten ein eher einfaches war, gab es doch bereits viele Ähnlichkeiten zu unserem heutigen Alltag. Wer waren die alten Ägypter und was machte ihr Leben und ihre Kultur aus?

Der Pharao: König des Alten Ägypten

An der Spitze der Gesellschaft stand selbstverständlich der Pharao, der im Alten Ägypten als lebender Gott galt. Pharao bedeutet “Großes Haus”, womit der Königspalast gemeint war. Den Herrscher direkt anzusprechen war nicht erlaubt. Der Pharao zeigte sich sehr selten dem Volk, da er den Glauben an seine Göttlichkeit durch die Distanz zu dem Volk aufrecht erhalten wollte. Nachdem Ober- und Unterägypten vereint waren, trug er eine doppelte Krone.

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Die Gesellschaft im Alten Ägypten

Den größten Teil der Bevölkerung machten die sogenannten Fellachen aus, Bauern, die Ackerbau auf dem fruchtbaren Land am Nil betrieben. Einige Bauern züchteten auch Rinder, Ziegen und Schafe. Die Besteuerung der Bauer war abhängig vom Wasserstand des Nils. War der Wasserstand des Nils hoch, ging man davon aus, dass die Ernte gut wird und die Bauern mussten mit hohen Steuern rechnen.

Der Ernteertrag wurde kurz vor der Ernte von Beamten geschätzt und die Steuerabgabe festgelegt. Steuern wurden in Form von Korn und Vieh gezahlt. Von dem Ernteertrag, der als Steuerabgabe an den Pharao ging, wurden die zahlreichen Frohnarbeiter verköstigt, die unter anderem Pyramiden und Tempelanlagen bauten.

Wenn der Nil Hochwasser führte und das Land der Bauern überschwemmte, mussten die Bauern in dieser Zeit auf Baustellen arbeiten. Im Süden von Ägypten kam es vor, dass es jahrelang kein Regen gab. Um die Bewässerung der Felder sicherzustellen mussten daher Kanäle und Dämme angelegt werden. Durch das Bewässerungssystem war es auch möglich, dass weitere Felder unweit des Nils angelegt werden konnten.

Arbeiter und Handwerker machten die größte Klasse aus und konnten mit viel Arbeit einen gewissen Reichtum erlangen. Zudem was das Alte Ägypten bekannt für sein Beamtentum, in dem es 1600 unterschiedliche Berufe gab.

Die sogenannten Wesire, Adlige, die vom Pharao benannt wurden, waren die obersten Beamten. Die Schreiber unterstanden den Wesiren. Die Schreiber wurden mehrere Jahre in Schulen ausgebildet. Während der Ausbildung lernten sie nicht nur das amtliche Schreiben, sondern wurden auch in Bereichen wie Gesetzgebung und Landvermessung ausgebildet. Zu den Aufgaben der Schreiber gehörte, die Bauvorhaben von Handwerkern und die Steuerabgaben der Bauern zu kontrollieren. Besondere Privilegien hatten Priester, da sie steuerfrei lebten und einen guten Verdienst hatten. Zudem hatten sie einen gesellschaftlichen Einfluss.

Die Familie im Alten Ägypten

Der Familie kam große Bedeutung zu und der Sinn des Lebens war es, sich fortzupflanzen. Die Alten Ägypter glaubten daran, in ihren eigenen Kindern weiterzuleben und dass Kinder aufgrund ihrer jugendlichen Unschuld den Göttern näher seien als Erwachsene. Zudem war die Kindersterblichkeit damals sehr hoch, sodass die Ägypter so viele Kinder wie möglich bekamen, mit dem Ziel, dass einige davon überlebten.

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Die Kindererziehung wurde von der Mutter übernommen. Die Familie war somit das Wichtigste für ägyptische Frauen. Die einfache Bevölkerung lebte in monogamen Ehen und ein Mann durfte wie heute nur mit jeweils einer Frau verheiratet sein und eine Frau nur mit einem Mann. Ausnahme war hier das Königshaus oder die Oberschicht, wo auch Polygamie vorkam.

Auch wenn es eine klare Rollenteilung gab, wurden beide Rollen als gleich wichtig gesehen. Während der Mann arbeiten ging, kümmerte sich die Frau um das Haus und ihre Kinder. Als Hausherrin war die Frau auch verantwortlich für das Personal im Haus. Bereits im Alter von 13 Jahre heirateten die meisten Alten Ägypter. Kurz nach der Hochzeit folgten dann Kinder. Insbesondere in der Oberschicht wurden die Mädchen aufgrund von wirtschaftlichen und politischen Interessen früh verheiratet.

Starb die Ehefrau, heiratete der Mann bereits direkt danach wieder. Viele Frauen starben bei der Geburt oder im Wochenbett, sodass sie meist nicht älter als 30 Jahre alt wurden. Sogar Scheidungen gab es bereits im Alten Ägypten, die von Männern sowie auch von Frauen eingereicht werden konnten.

Wohnen im Alten Ägypten

Die Häuser der Alten Ägypter wurden am Rande der Überschwemmungsgebiete gebaut. Sie standen erhöht und wurden zudem durch Dämme vor dem Wasser geschützt. Als Bausubstanz diente der Nilschlamm, der in Ziegelform in der Sonne getrocknet wurde. Richtige Steine wurden nur für Tempelanlagen oder Grabstätten genutzt.

Die rechteckigen Häuser waren einfach gebaut. Die Häuser des Großbürgertums unterschieden sich von denen des Kleinbürgertums. Bauern wohnten in einfachen Hütten aus Lehm oder groben Ziegeln. Als Schlafstätte diente Strohmatten. Man geht davon aus, dass die Bauern mit ihrem Vieh in einer Hütte zusammen wohnten. A

rbeiter wohnten im Allgemeinen in Häusern, die aus Eingang, Küche sowie Aufenthaltsraum bestanden. Beamte hatten größere Häuser und hatten meistens sogar ein Badezimmer. Ab dem Mittleren Reich sollen sogar Häuser mit zwei Stockwerken gebaut worden sein. Damit die Hitze nicht in das Haus kommt, wurden nur wenige kleine Fenster in die Häuser gebaut.

Alltag im Alten Ägypten

Der Großteil der Ägypter arbeitete zehn Tage die Woche und hatte dann einen Tag Freizeit. Während Frauen auf die Kinder aufpassten, verbrachten Männer ihre wenige Freizeit mit Brett- und Würfelspielen, Jagen oder Sport wie Ballspielen.

Körperhygiene war im Alten Ägypten bereits sehr wichtig, sodass Ägypterinnen Kosmetik sowie Düfte besaßen. Die Düfte wurden aus pflanzlichen Stoffen wie Zimt, Rose oder Henna hergestellt, indem der Pflanzenextrakt in Öl aufgelöst wurde. Der Großteil der Kleidung wurde aus Leinen hergestellt. Um sich nachts vor Kälte zu schützen, dienten vor allem Tierfelle. Die Schuhe bestanden aus Schilf oder Leder und Kämme aus Elfenbein. Um die Hitze erträglicher zu machen, wurden Fächer aus Straußenfedern genutzt.

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Die Menschen ernährten sich vor allem von Brot, das in Steinöfen gebacken wurde, und Bier aus Getreide. Aber auch Fleisch aus eigener Aufzucht oder von der Jagd sowie Gemüse wurde gegessen. Die Alten Ägypter würzten ihr Essen bereits mit Gewürzen wie Salz oder Knoblauch. Selbst süße Spiesen gab es, die mit Honig hergestellt wurden.

Die Religion im Alten Ägypten veränderte sich immer wieder. Götter wurden zunächst in Tierform dargestellt und daraufhin folgte die Sonnenreligion. Die Alten Ägypter bauten Tempel für ihre Götter, wo Schätze gelagert wurden und Prozessionen stattfanden. Man glaubte an ein Leben nach dem Tod und balsamierte die Toten aufwändig ein und begrub sie in Grabmälern.

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