Salman Rushdie

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Sir Salman Rushdie ist ein indisch-britischer Schriftsteller und Vertreter des magischen Realismus, einer künstlerischen Strömung, die fantastische Elemente in realistische Beschreibungen einfügt, und der auch Franz Kafka, Alfred Kubin und Leo Perutz zugerechnet werden. Unabhängig von seinen literarischen Erfolgen wurde Salman Rushdie einer breiten Öffentlichkeit durch die Reaktion auf seinen Roman Die satanischen Verse durch den iranischen Staatschef Khomeini bekannt, der Rushdie mittels einer Fatwa zu Tode verurteilte und seine Anhänger zur Vollstreckung des Urteils aufrief.

Salman Rushdie gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller der Gegenwart und wird immer wieder als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis gehandelt.

Vita

Salman Rushdie wurde 1947 in Bombay in Indien geboren. Seine Familie war muslimischen Glaubens. Rushdies Vater, ein Anwalt, schickte seinen Sohn mit 14 Jahren nach England, damit dieser dort die Schule besuchen konnte. Nach dem Schulbesuch studierte Rushdie in Cambridge Geschichte. Das Schreiben begann er schon während des Studiums, er arbeitet jedoch zunächst als Journalist und Werbe-Texter, bevor er als Schriftsteller erfolgreich wurde.

1975 veröffentlichte Rushdie seinen ersten Roman Grimus, der jedoch nicht viel Beachtung fand. Sein zweiter, 1981 veröffentlichter Roman Mitternachtskinder dagegen wurde ein großer Erfolg bei Publikum und Kritik.

Die satanischen Verse

1988 veröffentlichte Rushdie Die satanischen Verse und erzielte ebenfalls sofortigen Erfolg. Der Roman hinterfragt das Leben Mohammeds kritisch und rief daher drastische Kritik in der islamischen Welt hervor, da das Buch eine Gotteslästerung sei. Salman Rushdie widersprach diesem Vorwurf.

Da er kein Muslim sei, gelten die Regeln des Islams für ihn nicht. Die Einfuhr nach Indien wurde verboten, in London wurden Demonstrationen veranstaltet. Die Reaktionen gipfelten in einem Kopfgeld, das der Ajatollah Khomeini auf Rushdie aussetzte. Der Iran brach zeitweilig seine diplomatischen Beziehungen zu Großbritannien ab. Die Fatwa dehnte das Todesurteil auch auf alle Personen, die an der Veröffentlichung und Verbreitung des Buchs beteiligt waren und auch auf alle, die seinen Inhalt kannten. Mehrere Übersetzer wurden angegriffen und schwer verletzt. Einer starb.

Terroristen verübten auf verschiedene Verlage Anschläge. Obwohl die politische Führung verschiedener islamischer Staaten der Fatwa widersprochen hat, wird sie bis heute vom Nachfolger Khomeinis aufrecht erhalten. Salman Rushdie lebte lange Zeit in Isolation und unter Polizei-Schutz an wechselnden Orten. Man erhöhte das Kopfgeld auf ihn 2012 noch einmal. Mittlerweile lebt er dennoch mit etwas weniger Sicherheitsvorkehrungen.

Ernennung zum Ritter und Pseudonym

2007 wurde Rushdie zum Ritter ernannt, was erneute diplomatische Schwierigkeiten mit sich brachte. Man wertete die Ehrung teilweise als Angriff gegen den Islam.

2012 veröffentlichte Rushdie seine Autobiographie Joseph Anton, das Pseudonym, das er sich auf Anraten der Polizei nach den Morddrohungen gegeben hatte.

Romane von Salman Rushdie

Salman Rushdie hat insgesamt elf Romane sowie seine Autobiographie veröffentlicht. Diese wurden in etliche Sprachen übersetzt, darunter auch ins Deutsche. Die Romane im Einzelnen:

  • Grimus (Grimus)
  • Mitternachtskinder (Midnight’s Children)
  • Scham und Schande (Shame)
  • Die satanischen Verse (The Satanic Verses)
  • Harun und das Meer der Geschichten (Haroun and the Sea of Stories)
  • Des Mauren letzter Seufzer (The Moor’s Last Sigh)
  • Der Boden unter ihren Füßen (The Ground Beneath Her Feet)
  • Wut (Fury)
  • Shalimar der Narr (Shalimar the Clown)
  • Die bezaubernde Florentinerin (The Enchantress of Florence)
  • Luka und das Lebensfeuer (Luka and the Fire of Life)
  • Joseph Anton

Auszeichnungen

Salman Rushdie wurde unter anderem mit dem Booker Prize, dem Ordre des Arts et des Lettres und dem Hans-Christian-Andersen-Literaturpreis ausgezeichnet.

Privates

Salman Rushdie lebt immer noch mit den Morddrohungen auf Grund seines Romans Die satanischen Verse. Er war vier Mal verheiratet, seine vierte Ehe wurde 2007 geschieen.

Bildnachweis By Mariusz Kubik, http://www.mariuszkubik.pl – own work, http://commons.wikimedia.org/wiki/User:Kmarius, CC BY 2.5, Link

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