A Raisin in the Sun (Lorraine Hansberry)

4.2
(13)

Das Theaterstück A Raisin in the Sun der US-amerikanischen Autorin Lorraine Hansberry wurde im Jahr 1959 am Broadway uraufgeführt. Im Zentrum der Handlung des Stücks steht eine arme afroamerikanische Arbeiterfamilie aus Chicago, die unter dem alltäglichen Rassismus und der Diskriminierung der Fünfzigerjahre in den Staaten zu leiden hat.

Inhaltliche Zusammenfassung Der aus den Docks

A Raisin in the Sun zeigt zwei Wochen aus dem Leben der afroamerikanischen Unterschichtfamilie Younger in den Ghettos von Chicago. Das Stück spielt in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts.

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Das deprimierende Leben von Walter Lee Younger und seiner Frau Ruth, die zu fünft, mit ihrem Sohn Travis, Lena, der Mutter von Walter, und mit seiner Schwester Beneatha, in einer heruntergekommenen Zweizimmerwohnung in Chicago wohnen, scheint ausweglos zu sein.

Mit seiner Arbeit als Chauffeur verdient Walter viel zu wenig, um seine Familie gut zu versorgen. Die Familie lebt in bitterer Armut. Walters Schwester Beneatha studiert Medizin. Walter leidet sehr unter der Situation, dem Alltagsrassismus gegen die schwarze Bevölkerung und der Diskriminierung und sucht ständig nach einem Weg, um der Armutsfalle zu entkommen und seiner Familie ein besseres Leben bieten zu können. Zusammen mit zwei Bekannten, die er auf der Straße kennenlernt, schmiedet er den Plan, einen eigenen Schnapsladen zu eröffnen und somit selbstständig tätig zu werden.

Das Stück A Raisin in the Sun beginnt mit der folgenden Szene: Familie Younger erwartet einen Versicherungscheck über 10.000 Dollar, den Auszahlungsbetrag der Lebensversicherung des verstorbenen Vaters von Walter Younger. Schon bevor der Scheck eintrifft, hat jedes der Familienmitglieder eine genaue Vorstellung davon, was er oder sie mit diesem Geld machen möchte. Die Matriarchin der Familie Lena, die in dem Stück nur Mama genannt wird, möchte für die Familie den Traum von einem eigenen Haus in einem besseren Viertel verwirklichen, den sie schon mit ihrem verstorbenen Mann teilte.

Walter Lee Younger würde die 10.000 Dollar lieber nutzen, um zusammen mit seinen Bekannten in den geplanten Schnapsladen zu investieren. Er glaubt, dass diese Investition sich für die Zukunft mehr auszahlt, da sie die finanziellen Probleme der Familie dauerhaft lösen könnte.

Walters Frau Ruth steht auf Mamas Seite und hofft, dass sie mit einem Haus ihrer Familie ein angemesseneres Leben bieten könnten. Die Schwester Beneatha, die das Geld für ihr Medizinstudium gebrauchen könnte, steht auch auf der Seite von Mama, die die Idee mit dem eigenen Schnapsladen ihres Sohnes schon aus religiösen Gründen ablehnt.

Die unterschiedlichen Ziele, die die Familienmitglieder mit dem Geld haben, führen im weiteren Verlauf des Stückes zu inneren Konflikten der einzelnen Familienmitglieder. Mama leistet daraufhin mit einem Teil des Geldes eine Anzahlung auf ein Haus für die ganze Familie in einem Viertel, in dem nur Weiße leben, in Clybourne Park.

Dies hat gleich mehrere Folgen. Als die zukünftigen weißen Nachbarn der Youngers erfahren, dass eine schwarze Familie in ihr Viertel ziehen möchte, senden sie Karl Lindner, einen Vertreter des Wohnviertels zu Familie Younger, um den Youngers Geld als Gegenleistung für ihr Fernbleiben aus dem Viertel anzubieten. Walter schlägt Lindners Angebot jedoch aus.

Er gibt das gesamte restliche Geld seinem Freund Willy Harris, um den Schnapsladen zu eröffnen. Willy ruiniert jedoch nicht nur die finanzielle Situation der Familie Younger, sondern er zerstört auch Walters Träume von einer dauerhaft besseren Zukunft für die Familie. Er taucht mit dem Geld unter und wird auch nicht mehr gefunden.

Im letzten Akt zieht Familie Younger schließlich aus der Zweizimmer- Wohnung aus und zieht, trotz aller Widerstände, in das neue Haus. Ihre Zukunft scheint dennoch ungewiss und bleibt auch offen.

Die wichtigsten Figuren in A Raisin in The Sun

Walter Lee Younger ist der Sohn von Lena Younger. Er ernährt die gesamte Familie. Er arbeitet für einen geringen Lohn als Chauffeur. Walter leidet unter dem täglichen Rassismus und der andauernden Diskriminierung, der er und seine Familie in den USA aufgrund ihrer Hautfarbe täglich ausgesetzt sind. Er träumt davon, seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen, indem er sich mit einem eigenen Laden selbständig macht.

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Lena (Mama) Younger ist die Mutter von Walter Lee Younger. Die Witwe ist sehr religiös und träumte schon mit ihrem Mann von einem Haus. Die Matriarchin Lena, die von allen nur Mama genannt wird, hat strenge Werte und hält die Familie zusammen. Sie ist bereit, das ihr zustehende Geld aus der Lebensversicherung ihres Mannes der Familie zur Verfügung zu stellen, damit jeder seinen Traum leben kann.

Beneatha Younger ist die Schwester von Walter Lee Younger. Sie studiert Medizin. Sie vertritt die junge Generation von Afroamerikaner*innen, die sich gegen Diskriminierung wehren und für die Rechte der schwarzen Bevölkerung eintreten. Ein Verehrer, der ihr einen Heiratsantrag macht, wird von ihr abgelehnt, weil der junge Mann sich zu sehr an die weiße Gesellschaft anzupassen versucht.

Themen und Aussagen

Die zentralen Themen des Theaterstücks A Raisin in the Sun, das auch als Romanfassung vorliegt, sind im Wesentlichen die drei klassischen Themen, mit denen viele Afroamerikaner in den USA noch bis heute zu kämpfen haben: Diskriminierung, Armut, und rassistische Vorurteile.

Obwohl die afroamerikanische Unterschichtfamilie Younger tägliche Diskriminierung erleidet, hält sie an dem Traum von einem selbst bestimmten, besseren Leben fest. Tochter Beneatha Younger studiert Medizin und zeigt schon damit ihre Eigeninitiative, das Elend der Familie hinter sich zu lassen. Besonders in ihrer Charakterdarstellung wird die Thematik Diskriminierung eindrucksvoll behandelt. Beneatha Younger verkörpert die in den USA neu erstarkende antirassistische, emanzipatorische Bürgerrechtsbewegung, die unter Martin Luther King ihren Höhepunkt fand.

Neben der alltäglichen Diskriminierung wird in dem Stück A Raisin in the Sun die hoffnungslose Lebenssituation der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA Mitte des letzten Jahrhunderts behandelt. Ausweglos scheint der Weg aus der lebenslangen Armut, es gibt kaum Chancen auf ein besseres Leben. Familie Younger verliert dennoch nicht den Mut und versucht mit allen Mitteln, sich aus der aussichtslosen Lage zu befreien.

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Der latente und sehr deprimierende Rassismus der weißen Bevölkerung gegen die afroamerikanischen Mitbürger*innen gipfelt in dem Versuch, die neue schwarze Nachbarfamilie aus dem rein weißen Wohnviertel herauszukaufen, bevor sie sich dort niederlassen können. Bevor irgendjemand den Kontakt mit Familie Younger aufnehmen konnte, wird in einer Übereinkunft der Anwohner beschlossen, die schwarze Familie zu bestechen, damit sie nicht in ihr Haus ziehen.

Die Kraft des Stückes A Raisin in the Sun offenbart sich trotz des offenen Endes in der Haltung der Familie Younger, die trotz aller Widrigkeiten nicht aufhört, gemeinsam ihrer Hoffnung auf ein selbst bestimmtes Leben weiter zu folgen und dabei auch unbestechlich bleibt.

Weitere Infos zum Buch

A Raisin in the Sun war das erste Bühnenstück, das von einer Afroamerikanerin in den USA am Broadway aufgeführt wurde. Das Stück mit dem deutschen Titel Ein Fleck in der Sonne wurde nur zwei Jahre nach seiner Erstaufführung 1961 erfolgreich unter der Regie von Daniel Petrie mit Sidney Poitier in der Hauptrolle verfilmt.

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Über die Autorin

Lorraine Hansberry, geboren am 19. Mai 1930 in Chicago; verstorben am 12. Januar 1965 in New York City, war eine afroamerikanische Dramatikerin und politische Aktivistin. Nachdem sie 1950 nach New York City gezogen war, engagierte sie sich dort in der Bürgerrechtsbewegung. Ab 1951 arbeitete sie als Redakteurin für die afroamerikanische Zeitschrift Freedom. Sie heiratete 1953 Robert Nemiroff. Nemiroff war ein jüdischer Aktivist, Songwriter und Schriftsteller. Lorraine Hansberry erlag schon im Jahre 1965 und im jungen Alter von 34 Jahren einer Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankung. Ihre enge Freundin, die bekannte Sängerin Nina Simone, schrieb ihr zu Ehren den Song To Be Young, Gifted and Black, den sie auch auf Hansberrys Beerdigung sang.

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