Simple Form oder Progressive Form: Früher oder später kommst du im Englischunterricht nicht um die Frage herum, welche Zeitform denn nun die richtige ist. Selbst für fortgeschrittene Englischlernende ist das nicht immer eindeutig. Wie die beiden Formen genau aussehen und wann man sie braucht, erfährst du in diesem Artikel mithilfe von Beispielen. Dann fällt es dir bestimmt leichter, für einen Satz die passende Zeitform zu finden. Am Ende bekommst du noch ein paar Lernhilfen und natürlich ein Quiz, um dein Können zu testen. Mit ihnen dürfte einer gelungenen Klassenarbeit kaum etwas im Weg stehen. Good luck!
Was ist die simple form?
Die simple form ist das englische Gegenstück zu unserem deutschen Präsens. In Lehrbüchern wird sie oft als simple present bezeichnet. Sie beschreibt Aktivitäten, die regelmäßig passieren. Auch für unveränderbare Zustände wird die Zeitform angewandt. Verben in der simple form lassen sich übrigens gut an dem -s am Ende der 3. Person Singular erkennen. Zusätzliche Hilfsverben wie to be oder to have werden nicht verwendet.
Wann wird die simple form verwendet?
Zum Glück gibt es eine Reihe von Signalwörtern, die dir Hinweise geben können. Bei der simple form sind es die zeitlichen Begriffe always, often, everyday, every month/year, seldom, sometimes oder never.
Der Aussagesatz
Mit einem Aussagesatz stellt man einen Zustand oder eine Handlung fest. Der Satzbau sieht so aus: Subjekt – Prädikat – (Objekt)
Beispiel:
Das Signalwort kann an zweiter, dritter oder letzter Stelle stehen. Manche Formulierungen hören sich natürlicher für Muttersprachler an als andere. Hier gibt es aber keine allgemeine Regeln, es kommt auf den jeweiligen Fall an. Die Anordnung Subjekt – Prädikat – Objekt ist so wie in deutschen Aussagesätzen.
Beispiel:
Es werden Aussagen über einen gleichbleibenden Zustand gemacht. Deswegen steht der Satz im simple present. Das Signalwort always verschafft zusätzliche Klarheit.
Beispiel:
Die genannte Aktivität passiert regelmäßig, denn Uri backt täglich. Deswegen wird an dieser Stelle die simple form verwendet.
Beispiel:
Hier findet die Tätigkeit des Backens selten statt, aber auch selten ist eine Art von regelmäßig. Folglich spielt die Häufigkeit der Handlung keine Rolle. Auch in diesem Satz muss die simple form verwendet werden.
Die Verneinung
Anders als beim Aussagesatz wird mit der Verneinung etwas widerlegt. Für verneinende Sätze gibt es ebenfalls eine festgelegte Formel. Der Satzbau sieht so aus : Subjekt – do not/does not – Prädikat – (Objekt) – (Signalwort). Ob du do oder does benutzen muss hängt davon ab, ob das Subjekt in der dritten Person Singular steht oder nicht. Nur wenn das so ist verwendest du does.
Beispiel:
Abgekürzt wird does not wird zu doesn’t vor allem im gesprochenen Englisch. Im geschriebenen Englisch passier das nur dann, wenn es such um informelle Situationen handelt. Als Verneinung funktioniert außerdem Uri never bakes a cake, wenn er es nie macht. In dem Fall fällt does not weg.
Die Fragestellung
Für Fragestellungen lautet die Satzbauformel so: Do/does – Subjekt – Prädikat – (Objekt) – (Signalwort). Hierbei handelt es sich aber nur um ja/nein-Fragen. Bei offenen Fragen steht vor dem do/does noch ein Fragewort.
Beispiel:
Auch ohne Objekt oder Signalwort wären die Kriterien für einen vollständigen Satz erfüllt. Deshalb stehen sie in Klammern. Does Uri bake? ist also grammatikalisch korrekt.
Was ist die progressive form?
Anders als in der deutschen Sprache wird im Englischen zwischen einfacher und fortschreitender Gegenwart unterschieden. Für viele Lernende ist das manchmal etwas schwierig: Oft vermutet man die eine Zeitform, obwohl eigentlich die andere richtig gewesen wäre. Du erkennst eine progressive form ganz leicht an der -ing Form am Ende des Verbs. Davor befindet sich immer das Hilfsverb is beziehungsweise are. Vielleicht kennst du die Zeitform eher als present progressive. Das ist genau dasselbe.
Wann wird die progressive form verwendet?
Die Signalwörter umfassen Zeitangaben, welche sich auf das Geschehen in diesem Augenblick beziehen. Zu ihrer Gruppe gehören unter anderem now, at the moment, at present oder still. Im Gegensatz zur simple form beschreibt die progressive form keine regelmäßigen, sondern aktuelle oder grade jetzt stattfindenden Tätigkeiten.
Der Aussagesatz
Der Satzbau ist etwas anders als der im simple present: Subjekt – Hilfsverb am/is/are + Verb mit -ing – (Objekt). Die Form des Hilfsverbs hängt von der Person des Subjekts ab: am für die erste Person Singular, is für die dritte Person Singular und are für alle anderen.
Beispiel:
Signalwörter stehen an dritter oder letzter Stelle. Das Objekt ist keine Notwendigkeit und wurde deswegen eingeklammert. Die Satzbausteine stehen in einer anderen Reihenfolge als im Deutschen.
Beispiel:
Uri hat nicht gestern gebacken oder will es erst morgen tun. Er macht genau jetzt in diesem Moment seinen Kuchen. Darum ist hier die progressive form richtig. Ob das Backen Uris üblichen Gewohnheiten entspricht, lässt sich nicht feststellen.
Beispiel:
Uris Tätigkeit des Backens erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. Noch ist das Backen nicht abgeschlossen. Daher brauchst du in diesem Satz wieder die progressive form.
Die Verneinung
Für die Verneinung sieht der Satzbau so aus: Subjekt – is not/isn’t – Verb mit -ing – (Objekt) – (Signalwort).
Beispiel:
Die Form is not gehört zur dritte Person Singular, I am/I’m zur ersten Person Singular. Für die anderen Personen ist are not/aren’t die richtige Form.
Die Fragestellung
Der Satzbau für Fragen ist dieser: Is/are – Subjekt – Verb mit -ing – (Objekt) – (Signalwort). Wieder ist das nur der Aufbau für ja/nein-Fragen. Bei offenen Fragen wird das Fragewort einfach ganz an den Anfang gestellt.
Beispiel:
Im gesprochenen Englisch und wird aus is not das verkürzte isn’t. I am not wird zu I’m not, are not zu aren’t. Diese Kurzformen können auch im geschriebenen Englisch benutzt werden, wenn der Kontext ein sehr informeller ist.
Die Vergangenheitsformen
Varianten der simple form und progressive form kannst du auch in der Vergangenheit wiederfinden. Der gegenwärtigen simple form entspricht ungefähr das simple past, also die einfache Vergangenheit. Bei den regelmäßigen Verben hängt man fürs simple past ein -ed an. Unregelmäßige Formen lernst du am besten mithilfe einer Tabelle auswendig.
Tipp: Hier findest du mehr über das Thema Englische Verben konjugieren.
Für Handlungen, die zwar in der Vergangenheit liegen, aber aber als Vorgang beschrieben werden verwendest du anstatt der progressive form das past progressive. Dabei bleibt die -ing Form erhalten, statt is/are steht das Verb was/were.
Ein paar Lernhilfen zum Schluss
Jetzt weißt du das Wichtigste über die simple/progressive form. Für die richtige Anwendung gibt es an dieser Stelle noch ein paar Lernvorschläge.