Wenn wir jemandem berichten, was ein anderer gesagt hat, dann nutzen wir die indirekte Rede, im Englischen Reported Speech oder auch Indirect Speech genannt. Ein Beispiel: Ein Freund erzählt dir, dass er sich krank fühlt und sagt: “I am feeling sick.“ Du erzählst das einer gemeinsamen Freundin und berichtest ihr: “He said that he was feeling sick.“
Das Tolle an der Reported Speech ist, dass sie im täglichen Sprachgebrauch sehr nützlich ist und man sie in vielen verschiedenen Situationen verwenden kann – sei es wenn du dich mit jemandem unterhältst und Aussagen von anderen Personen wiedergeben möchtest, oder in Texten, die du schreibst oder liest. In Texten findest du die indirekte Rede vor allem in Zeitungsartikeln oder Berichten. Du lernst also etwas ganz Praktisches, das du ständig einsetzen kannst. Alles, was du dazu wissen musst, erfährst du im Folgenden.
So bildest du die indirekte Rede im Englischen
Wenn du die Aussage eines anderen in indirekter Form wiedergibst, ist die Aussage nicht mehr dieselbe – denn du berufst dich ja damit auf andere. Du sagst was jemand anderes gesagt hat. Dies spiegelt sich auch grammatikalisch wieder: Die Zeit, in der der Satz steht, Pronomen, Zeit- und Ortsangaben und sowie Modalverben müssen eventuell angepasst werden. Natürlich fallen auch die Anführungszeichen weg, denn diese sind ja gerade das Satzzeichen für die direkte Rede.
In der indirekten Rede im Englischen wird ein einleitendes Verb (= reporting verb) verwendet (z.B. to say, to whisper, to shout). Dieses kann in der Vergangenheit oder in der Gegenwart stehen. Diesem Begleitsatz folgt dann die indirekte Aussage, die du durch that einleiten kannst, aber nicht musst.
Steht das reporting verb in einer Zeitform der Vergangenheit (past tense oder past perfect) (z.B. said, asked, shouted, whispered, had asked, had said…), musst du Zeit- und Ortsangaben, Modalverben und Pronomen ändern. Wie du das machst, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Beispiel:
Zeitformen
Im Folgenden zeigen wir dir, in welchen Fällen du in der indirekten Rede im Englischen Änderungen an der Zeitform vornehmen musst.
Steht das reporting verb in der Vergangenheit past tense, verschiebt sich die Zeit um jeweils eine Stufe weiter in die Vergangenheit.
Beachte: Bei den Zeitformen gilt: simple bleibt simple und progressive bleibt progressive.
Direkte Rede | Indirekte Rede |
simple present | simple past |
present progressive | past progressive |
simple past | past perfect |
past progressive | past perfect progressive |
present perfect simple | past perfect simple |
present perfect progressive | past perfect progressiv |
past perfect simple | past perfect simple |
past perfect progressive | past perfect progressive |
will-future | Conditional I |
going to-future | was/were going to |
Conditional II | Conditional II |
future II (vollendete Zukunft) | Conditional II |
1. wenn das reporting verb in der Gegenwart (present tense) steht. Du musst dann, sofern keine Ortsangabe gemacht wird und Sprecher und „Berichter“ sich an einem anderen Ort befinden, außer den Pronomen nichts ändern und kannst die Aussage genau so übernehmen. Beispiel:
2. wenn das Verb in der direkten Rede in der Gegenwart (present simple oder present progressive), im Perfekt (present perfect) oder in der Zukunft (will-future) steht und die Aussage immer noch gültig oder noch gar nicht geschehen ist. Beispiele:
Pronomen
In der indirekten Rede im Englischen werden andere Pronomen verwendet als in der direkten Rede, weil sich die Perspektive ändert. Denk daran, dass sich bei he und she auch die Form des Verbs ändert.
Direkte Rede | Indirekte Rede |
I / we | he, she / they |
you | I, we |
Beispiel:
Zeit- und Ortsangaben
Zeit- und Ortsangaben ändern sich in der indirekten Rede im Englischen, da die indirekte Rede zu einem späteren Zeitpunkt und häufig an einem anderen Ort als die direkte Rede stattfindet.
Direkte Rede | Indirekte Rede |
today | that day |
tonight | that night |
ago | before |
yesterday | the day before / the previous day |
the day before yesterday | two days before |
last week / last year | the previous week / year / the week / year before |
tomorrow | the next day / the following day |
the day after tomorrow | in two days time / two days later |
next week / next year | the following week / the following year |
now | then |
here | there |
this | that |
these | those |
Beispiel:
Modalverben
Die folgenden Modalverben verändern sich in der indirekten Rede im Englischen.
Direkte Rede | Indirekte Rede |
can (Fähigkeit in der Gegenwart) | could |
can (Fähigkeit in der Zukunft) | would be able to |
may (Möglichkeit) | might |
may (Erlaubnis in der Gegenwart) | could |
may (Erlaubnis in der Zukunft) | would be allowed to |
must (Verpflichtung in der Gegenwart) | had to |
must (Verpflichtung in der Zukunft) | must / would have to |
shall (Zukunft) | would |
shall (Vorschlag) | should |
will | would |
needn’t (Notwendigkeit in der Gegenwart) | didn’t have to / didn’t need to |
needn’t (Notwendigkeit in der Zukunft) | wouldn’t have to |
Wichtig: Might, should, would, could, mustn’t und ought to bleiben unverändert.
Beispiel:
Aufforderungen und Befehle
Bei einer Aufforderung oder einem Befehl sagt dir jemand, dass du etwas tun sollst. In der direkten Rede wird dafür der Imperativ verwendet.
Indirekte Aufforderungen und Befehle werden im Englischen meist mit dem Verb told eingeleitet.
Beispiel:
Da indirekte Aufforderungen und Befehle mit der Infintiv-Form (to + Verb) gebildet werden, musst du dir um Zeitenverschiebung keine Gedanken machen.
Indirekte Fragen
Bei indirekten Fragen ändert sich die Wortstellung von Subjekt und Verb. Während in der direkten Frage das Subjekt nach dem Verb steht, hat die indirekte Frage die grammatikalische Form einer Aussage und daher die Reihenfolge Subjekt – Prädikat – Objekt. Das ist die Reihenfolge, die du schon aus ganz normalen englischen Sätzen kennst. Die Wortstellung in indirekten Fragen ist dieselbe wie in indirekten Aussagen. Außerdem verschiebt sich die Zeit, in der die Frage steht, um eine Stufe in die Vergangenheit.
W-Fragewörter wie where, who, why, when, how oder what bleiben unverändert. Kommt in der direkten Frage kein W-Fragewort vor, verwendest du if oder whether.
In indirekten Fragen fällt das Fragezeichen weg. Nach asked wird kein Komma gesetzt. Beispiel:
Kann eine Frage nur mit Ja oder Nein beantwortet werden, verwendest du in der Regel if. Beispiel:
Bei Fragen, bei denen es mehrere Alternativen gibt, verwendest du whether. Beispiele:
Kommt in der direkten Frage das Hilfszeitwort do/did vor, fällt dieses in der indirekten Frage weg. Beispiel:
Indirekte Aussagen über bleibende Fakten
Wenn in der indirekten Rede im Englischen über einen allgemein gültigen Sachverhalt bzw. eine Tatsache berichtet wird, muss die Zeitform nicht zwingend um eine Zeitstufe in die Vergangenheit verschoben werden, da die Tatsache im Moment, in dem du sie berichtest, immer noch gültig ist. Zeitverschiebung ist aber niemals falsch.
Beispiele:
Beide Varianten sind richtig, jedoch kannst du mit “Jason said (that) Tokyo was the largest city in the world.” andeuten, dass du seine Aussage anzweifelst. Dieser Effekt hängt aber auch vom Kontext ab, in dem du darüber sprichst, was Jason gesagt hat.