Säugetiere

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Die Gattung der Säugetiere umfasst mittlerweile mehr als 5.500 bekannte Arten. Doch was sind Säugetiere, wodurch zeichnen sie sich aus und welche Bedeutung weisen sie im Umgang mit den Menschen auf?

Was sind Säugetiere?

Die Klassifizierung Säugetiere leitet sich von der Tatsache ab, dass die Tiere ihre Jungen säugen, sie also mit Muttermilch füttern, bis sie andere Nahrung zu sich nehmen können. In der Wissenschaft werden sie auch als Mammalia, abgeleitet von dem lateinischen Begriff mamma = Brust, bezeichnet. Damit unterscheiden sie sich von der Klasse der Vögel, Insekten, Fischen, Reptilien und Amphibien.

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Rund 99 Prozent der Säugetiere leben an Land. Als Ausnahme gelten Delfine, Wale, Fischotter oder Robben. Deshalb wird in diesem Kontext in der Regel von sogenannten Meeressäugern gesprochen. Bereits vor mehr als 125 Millionen Jahren existierten die ersten Ausprägungen der Säugetiere. Doch erst nach dem Aussterben der Dinosaurier entwickelte sich die Tiergattung in heutigem Ausmaß.

Zu Beginn waren die meisten Säuger kleine, mausähnliche Tiere. Aufgrund ihrer Größe und der geringen benötigten Nahrungsmenge waren sie im Vergleich zu wuchtigen und starken Tieren vor dem Aussterben geschützt. Deshalb entwickelten sie sich über die Jahrtausende auch in Krisenzeiten stets weiter.

Welche Arten der Säugetiere werden unterschieden?

Heute werden die Säuger von namhaften Biologen und Wissenschaftlern in nachstehende drei Klassen unterteilt:

  • Beutelsäuger, wie zum Beispiel Koalas, Wombats oder auch Kängurus
  • Ursäuger, unter anderem Schnabeltiere
  • Plazentatiere, wie beispielsweise Affen, Kühe, Schweine, Katzen oder Menschen

Welche Merkmale weisen Säugetiere auf?

Die Tiere werden durch eine Reihe von Kennzeichen charakterisiert. In einzelnen Fällen sind Ausnahmen möglich. Insbesondere aufgrund der evolutionären Veränderungen bildeten sich einige grundlegende Merkmale wieder zurück. Davon sind speziell Tiere, die im Wasser leben, betroffen. Auch das Schnabeltier gilt als Ausnahmefall, da es als lebendes Fossil diverse Kennzeichen unterschiedlicher Tiergattungen aufzeigt. Allgemein betrachtet zeichnen sich die Tiere aber durch folgende Merkmale aus:

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  • Brutpflege: Für die Tiere spricht eine fürsorgliche Brutpflege von einem oder beiden Elternteilen.
  • Flugunfähigkeit: Die Gattung ist, abgesehen von den Fledertieren, nicht befähigt zu fliegen.
  • Gebiss: Die Klasse charakterisiert sich durch ein ausgeprägtes Gebiss mit Zähnen.
  • Gehirn: Ihr Gehirn gehört zu den kompliziertesten in der Tierwelt.
  • Gehörknöchel: Das Gehör bildet sich aus dem Hammer, Amboss und Steigbügel.
  • Körpertemperatur: Bei den Tieren liegt die Temperatur durchschnittlich auf dem gleichen Level. Als Ausnahme gelten Tiere im Winterschlaf, da sie in dieser Zeit ihre Temperatur reduzieren.
  • Behaarung: In der Regel verfügen die Säugetiere über üppiges Fell. Bei einigen Tieren hat sich die Behaarung allerdings zurückgebildet.
  • Lungen- und Körperkreislaufsystem: Die Rhythmen sorgen für die Versorgung mit Sauerstoff, der sich im gesamten Körper verteilt.
  • Atmung über die Lungen: Säugetiere nehmen den Sauerstoff über die Lungen aus der Luft auf.
  • Milchdrüsen: Als Hauptcharakteristika gelten die Milchdrüsen, um das Säugen der Jungen zu ermöglichen.
  • Vier Beine: Alle Säugetiere haben vier Beine. Bei Menschen zählen die Arme dazu.
  • Lebendgebärend: Bei der Geburt ist das Junge nicht in einem Ei. Als Ausnahme gelten Schnabeltiere.
  • Wirbelsäule: Da Säugetiere zu den Wirbeltieren zählen, verfügen sie über eine Wirbelsäule.

Der Mensch und Säugetiere

Über die Jahrtausende hat der Mensch immer wieder andere Tierarten gehalten und sie für sich genutzt. Darunter waren vor allem Säugetiere. Einer der Primärgründe für die Haltung der Tiere ist der Verzehr des Fleischs. In westlichen Ländern werden hierzu vor allem Rinder und Schweine gehalten. Teilweise werden in geringeren Mengen auch Hauspferde oder -ziegen verzehrt.

Nicht nur das Fleisch gilt als Grundnahrungsmittel der Menschen, sondern auch die gewonnene Milch der Tiere. Die Erzeugnisse der Rinder spielt dabei mit über 80 Prozent weltweit die wichtigste Rolle innerhalb der Milchindustrie. Gab es in der evolutionären Entwicklung noch Vorteile durch den Verzehr von tierischen Produkten, so ist heute jedoch klar, dass man alle Bestandteile der Nahrung auch aus pflanzlichen Lebensmitteln beziehen kann – vor allem in westlichen Ländern, in denen Nahrungsmittel hochverfügbar sind.

Auch das Fell und Hautbestandteile der Tiere werden von den Menschen als relevante Ressourcen verwendet. Neben dem Fleisch, der Milch und dem Fell werden auch weitere Teile der Tierkörper verarbeitet. Spezielle Knochen oder Geweihe werden daher als Werkzeuge oder Materialien genutzt. Auch hier ist es heute nicht mehr erforderlich, auf Tierprodukte zurückzugreifen.

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Aufgrund der erheblichen Kraft der Säuger gelten sie zusätzlich als Zug- oder Reittiere. Insbesondere Esel, Rinder, Elefanten, Pferde und einige Hunderassen sind beliebt. Doch durch die Modernisierung der Landwirtschaft und den kontinuierlichen Ausbau der Automobilindustrie ist die Bedeutung dieses Grundes in der Vergangenheit zurückgegangen.

Häufiger werden die Tiere allerdings als Wachgefährten eingesetzt. Menschen fühlen sich häufig durch die Anwesenheit von Haushunden oder -katzen vor möglichen Gefahren beschützt. Noch dazu nutzen Menschen bei der Suche nach Gegenständen oder Personen den ausgeprägten Geruchssinn der Tiere. Meist werden dazu Spürhunde oder Trüffelschweine eingesetzt.

Neben der Wach- und Schutzfunktion nehmen die Tiere auch eine unterhaltende Rolle ein. Schon im Römischen Reich erfreuten sich Tiervorführungen oder Stierkämpfe erhöhter Beliebtheit. Heutzutage faszinieren stattdessen Delfin- oder Seehundeshows, die aufgrund der schlechten Lebensbedingungen für die Tiere jedoch mittlerweile in Verruf geraten sind.

Für einige zählen Säugetiere allerdings nicht als reines Unterhaltungsmedium, sondern als Lebensretter, da sie schon seit Jahrhunderten körperlich eingeschränkte Personen in ihrem Alltag unterstützen. Ein Beispiel hierfür sind speziell ausgebildete Blindenhunde. Doch auch bei geistigen Behinderungen stehen die Tiere zur Verfügung. Besonders bekannt ist in diesem Bereich die Delfintheraphie. Diese verbessert aktuellen Studien zufolge den psychischen Zustand der Patient*innen erheblich.

Heutzutage werden viele Säugetiere aber auch schlichtweg als Streicheltiere gehalten. Demnach werden sie aufgrund der emotionalen Bindung der Menschen zu den Tieren im eigenen Zuhause aufgenommen. Dazu zählen vor allem Nageltiere wie Goldhamster, Meerschweinchen, Ratten oder Mäuse. Auch Hunde und Katzen werden häufig als Heimtiere gehalten und nicht vordergründig aufgrund ihrer beschützenden Funktion.

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