Ökosystem Wald: Weit mehr als unsere Lunge

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Für die Menschen spielte die Natur schon immer eine zentrale Rolle. Nicht nur für unser eigenes Leben ist das Ökosystem von entscheidender Bedeutung. Wie nützlich der Wald für Menschen, Flora und Fauna ist und welche Chancen er für uns Menschen bietet, haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

Wald schützt

Wälder übernehmen heutzutage wichtige Schutzfunktionen. Ein gesunder Waldabschnitt schützt beispielsweise gegen Muren, Hochwasser und Lawinen, die über die Täler hinwegziehen könnten.

Für die Pflanzen, Pilze und Tiere ist das Waldgebiet ein Lebensraum voller Nahrung und Schutz.

Darüber hinaus tragen unsere Wälder entscheidend zum Wasserschutz bei. Er speichert die Flüssigkeit und reinigt sie zugleich. Das herunterregnende Wasser versickert vollständig im Erdreich und verhindert damit Überschwemmungen und Hochwasser. Über einen langen Zeitraum kann das Wasser in der Folge gespeichert werden, sodass Pflanzen auch versorgt werden können, wenn es zu einer längeren Trockenperiode kommt. Hierbei filtert das Wäldchen das Wasser.

Unsere Wälder sind täglich damit beschäftigt, Temperaturschwankungen auszugleichen und Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Ein Waldgebiet kann bis zu 6 Grad Unterschied machen und das Klima so enorm beeinflussen.

Die Unterschiede der Temperaturen von Waldregion und Stadt sorgen für einen kontinuierlichen Luftaustausch. Die Blätter filtern zudem gasförmige Verunreinigungen und Ruß aus der Luft und lassen gereinigte und kühle Luft in die Siedlungen zurückströmen. Zudem werden Gase, Stäube und sogar radioaktive Stoffe aus der Luft herausgefiltert.

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Eine gigantische Sauerstoffproduktion

Bekanntlich produzieren Pflanzen, so auch Bäume, im Rahmen der Photosynthese als Abfallstoff Sauerstoff.

Dabei ist der Verbrauch von Kohlenstoffdioxid von verschiedenen Faktoren abhängig. Laut Bayerischem Landwirtschaftsministerium bindet jeder Hektar Waldregion im Jahr rund 10 Tonnen Kohlenstoffdioxid.

Damit trägt der Wald vor unserer Haustür entscheidend zum Klima bei. Ist der Wald bedroht, wird zu viel von ihm gerodet und abgeholzt, ist die Lunge der Erde in echter Gefahr – und damit wir selbst.

Ein Stückchen Wald zur Erholung

Der Wald ist nicht nur für unsere Tiere und Pflanzen von entscheidender Bedeutung. Neben der Produktion von Sauerstoff liefert er uns Menschen etwas ganz besonders: Erholung. Er ist ein attraktives Ausflugsziel. Durch die Ruhe in der grünen Lunge können wir uns entspannen und etwas vom stressigen Alltag abschalten.

Zahlreiche Studien sind bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Spaziergang im Wald hilfreich gegen Depressionen oder andere psychische Erkrankungen sein kann. In vielerlei Hinsicht kann ein Spaziergang durch den Wald also Wunder bewirken.

Für viele fühlt sich ein Sonntagsspaziergang oder eine Wanderung im Waldgebiet etwas nach Urlaub an. Ein 15-minütiger Spaziergang in der grünen Lunge lässt den menschlichen Herzschlag normalisieren, die Lunge besser arbeiten und den Blutdruck sinken, so Studien aus Japan und den USA.

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Es wuselt

Den Besuch im Zoo kann man sich getrost sparen. Ein kleiner Spaziergang durch den heimischen Wald und wir sehen Dutzende faszinierende Tierarten. Von den großen Säugetieren bis hin zu den kleinsten Käfern.

Rehe, Hirsche und das Wildschwein teilen sich ihren Platz in der grünen Lunge mit dem Eichhörnchen. Auch die Zwergmaus und der Baummarder sind hier Zuhause. Auch die Haselmaus versteckt sich in den Wäldern vor unserer Tür. Wer viel Glück hat, trifft sogar auf einen Siebenschläfer, der gerade durch die Äste hüpft und auf Nahrungssuche ist.

Natürlich ist auch die Vogelwelt stark im Wald vertreten. Waldkauz und Waldohreule sind hier ebenso anzutreffen wie alle bekannten Vogelarten. Auch der Uhu kommt langsam wieder zurück in unsere Wälder.

Für Insekten ist der Waldboden natürlich ein echtes Paradies. Sie sind wichtige Nahrung für die anderen Waldbewohner wie Säugetiere und Vögel. Sie bilden den größten Teil aller heimischen Tierarten. Zudem tragen sie einen wichtigen Beitrag zur Qualität des Bodens bei, auch wenn sie manchmal Schaden anrichten.

In Eichenwäldern kommen die meisten Insekten vor. Forschen gehen von etwa 1500 Tierarten aus, die allein an der Nahrungskette rund um die Eichen beteiligt sind.

Ein Ort der Begegnung

Das Ökosystem Wald ist insbesondere für Kinder ein Ort der Bildung und Erfahrung. Hier lernen sie die Tierarten und Pflanzenarten näher kennen und beschäftigen sich mit der Bedeutung von Natur.

Regelmäßige Spaziergänge durch das satte Grün sind dabei prägender und lehrreicher als jedes Schulbuch und jeder Dokumentarfilm. Im Wäldchen kann gerochen, gefühlt und gesehen werden und mit allen Sinnen das gigantische Ökosystem Wald erlebt werden. Schon seit Tausenden von Jahren ist die Natur ein zentraler Mittelpunkt für Menschen.

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Ein ganzes Ökosystem in Gefahr

Um unsere grüne Lunge steht es bedauerlicherweise nicht gut.

Seit 1984 werden die Baumkronen jedes Jahr genau unter die Lupe genommen. Sie sind ein zentraler Indikator für den Gesundheitszustand der Bäume. Im Vergleich zu den frühen 1980er Jahren hat sich der Wald nicht verbessert. Lediglich 34 Prozent der Bäume haben im Jahr 2017 keinen Schaden aufgewiesen.

Neben der Belastung durch Schwefeldioxid spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle, wenn es um das Waldsterben geht. Problematisch sind etwa die hohen Konzentrationen an Stickstoffverbindungen wie Ammoniak. Er stammt zu 95 Prozent aus der Landwirtschaft und ist in fast der Hälfe aller Waldgebiete zu hoch.

Die Folgen des Klimawandels hinterlassen ebenfalls ihre Spuren. Häufigere Dürreperioden und mehr Niederschlag im Winter machen es dem Ökosystem nicht leicht. Die veränderten Einflüsse können den Wasserhaushalt der Böden ordentlich aus dem Gleichgewicht bringen.

Temperaturveränderungen können zudem zu einer enormen Ausbreitung zu Schädlingen wie dem Borkenkäfer führen. Eine weitere Bedrohung für unsere Wälder ist die Zerschneidung von Waldgebieten durch Siedlungen und Straßen. Für Pflanzen und Tiere bedeutet diese Bauten oft unüberwindbare Hindernisse. Die biologische Vielfalt kann damit in den einzelnen Waldabschnitten abnehmen, da der Lebensraum massiv zerstört wird.

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